Ihren Siegeszug bestritt die Kartoffel in Europa nicht wegen ihrer sättigenden Knollen. Die wollte erst einmal keiner auf seinem Teller haben. Nein, die Herzen der vornehmen Damen eroberten die Blüten der Kartoffeln. Kartoffeln wurden wegen der Blüten n den Hofgärten angebaut.
Zugegeben: die für Nachtschattengewächse sehr typischen Blüten sind wirklich sehr hübsch anzusehen und sie duften sehr angenehm. Jede Kartoffelsorte blüht anders: von weiß über rosa bis lila, einfarbig oder mit anders farbigen Strichen, stark oder schwachblühend. Manche Sorten blühen gar nicht. Für die Speisekartoffeln spielt dies keine Rolle. Denn die Blüten sind für die generative Vermehrung, z.B. bei der Züchtung neuer Sorten, wichtig. Bei den Speisekartoffeln wollen wir aber die Stärkespeicher der Kartoffelpflanze – die Knollen – haben, die sie für die vegetative Vermehrung nutzt. Die Blüte zeigt uns lediglich an, dass jetzt die Knollen angesetzt werden. Und so können wir diese luxuriöse Blütenpracht einfach nur genießen, wenn wir mitten in einem blühenden Kartoffelfeld stehen.